Es bleibt offenbar ewig ein Rätsel – das „richtige“ Feedback. In dem Magazin „Deutsche Wirtschaft setzt ein Artikel sich mit dieser Frage auseinander und kommt – zumindest in der Headline – zu der Erkenntnis, dass konstruktive Kritik die Leistung nicht verbessert: https://die-deutsche-wirtschaft.de/lob-kritik-und-motivation/

Überraschend? Nur teilweise – denn jeder möchte offenbar Lob, kaum einer Kritik, so wohlmeinend sie auch verpackt sein mag. Diese Erfahrung mögen viele in ihrer Führungspraxis und auch mit sich selbst machen; sie ist aber nur ein Teil der Wahrheit, Denn: Leistung macht stolz – wenn sie erbracht wird und erst recht, wenn sie anerkannt wird. Kritik ist andererseits unvermeidlich, Fehler müssen angesprochen werden, damit sie nicht immer wieder gemacht werden, und unangemessenes Verhalten kann nicht einfach stehen bleiben. Nur Lob ohne Kritik wirkt außerdem irgendwann nicht mehr glaubwürdig – und das ist mit das Schlimmste, das dem Lobenden widerfahren kann. (Das andere „No go“ ist die Verletzung der Würde des Gegenübers.)

Ich selbst habe ein Problem mit dem Begriff „Lob“, weil er den Eindruck der Über- und Unterordnung weckt, nach Einseitigkeit und fehlender Augenhöhe klingt und manchmal wie eine „Gnade“ empfunden wird. Horchen Sie einmal selbst in sich hinein“

„Das haben Sie gut gemacht!“ – „Das ist gut gelaufen, und Ihr Beitrag daran war entscheidend.“ Was gefällt Ihnen besser?

Es kommt auf die Wortwahl an, es kommt auf Einführungsvermögen an, es geht um Ehrlichkeit, um faktenbasierte Wertung ohne Abwertung.

Eigentlich gar nicht so schwierig…